Wilde Wasser: Durchs Untertal zu den Riesachfällen

Idyllisch schlängelt sich der glasklare Untertalbach durch die Landschaft des Untertals in Rohrmoos. Ruhig und fast ein bisschen sanft, noch keine Spur vom „wilden Wasser“. Vom Parkplatz nahe der Waldhäuslalm starten wir unsere gemütliche Tour, die landschaftlich wirklich unglaublich reizvoll ist. Grüne Weiden, Wiesenblumen in allen Farben – ein echter Naturgenuss.

Das erste Mal war ich in meiner Schulzeit hier im Untertal und schon damals hat es mir in diesem Almtal wunderbar gefallen. Auch die Laune unserer Catharina, die anfangs ganz und gar nicht begeistert war, dass an diesem Feiertag eine Wanderung am Familienprogramm steht, bessert sich fast im Minutentakt. Spitzahorn, Bergahorn, Birken, Eschen, Buchen, … die ganze Palette an Laubbäumen säumt den Weg zu den Riesachfällen, was ganz interessant ist, wenn man grad eh fürs Bio-Referat Material sammel muss.

Die Temperaturen sind warm, ja fast sommerlich und an den Wasserfällen angekommen, genießen wir die herrliche Abkühlung – durch die Wucht, mit der das Wasser hier ins Tal schießt, entsteht nämlich ein erfrischender Wasserdunst. Es ist schon impossant, welche Kräfte hier frei werden – wilde Wasser, ja hier auf jeden Fall.

Auf dem Rückweg kehren wir im Traditionsgasthaus „Weiße Wand“ ein und genießen ausgezeichnete Ennstaler Hausmannskost.

Auch auf der Waldhäuslalm machen wir noch einen kurzen Halt, denn hier ist das Ambiente wirklich toll. Besonders bewundere ich hier jedes Mal den liebevollen Bauerngarten, den die Oma dort bewirtschaftet.

Infos zur Tour: Anreise über Schladming – Rohrmoos – ins Untertal. Hier gibt es zahlreiche gebührenpflichtige Parkplätze. Das ist nicht ganz günstig, aber dafür sind die Wanderwege wunderbar gewartet. Von der Waldhäuslalm braucht man, wenn man gemütlich unterwegs ist, ungefähr eine Stunde zu den Riesachfällen.

Stoderzinken – Familienwanderung im steirischen Ennstal mit genialem Ausblick

Das Gipfelkreuz des Stoderzinken auf 2.048 m Seehöhe

Stoderzinken – ein Ausflug zum in Erinnerung schwelgen

Es ist eine halbe Ewigkeit her, doch in meinen Kindheitserinnerungen hat dieser Berg einen ganz besonderen Stellenwert. Da oben beim Gipfelkreuz hab ich mich damals wie ein echter Bergkaiser gefühlt, frei und erhaben – einfach um ein ganzes Stück größer.

Nach langen Jahren ist es diesen Sommer für mich Zeit, diesem steirischen Aussichtsberg wieder mal einen Besuch abzustatten.

Ob meine Tochter, auch dieses Gipfelgefühl haben wird? Für die Fahrt nach Gröbming haben wir diesmal die Route über Ramsau gewählt, weil es die landschaftlich interessantere Variante ist. Ein wenig „ins Land einischauen“ so nennen wir das, wenn wir mit dem Auto über die Landstraßen fahren und die Landschaften und Ortschaften auf uns wirken lassen.

Von Gröbming aus, führt die über 12 km lange mautpflichtige Alpenstraße hinauf auf 1.845 m. Es ist ein Sonntag im Juni und es sind zum Glück genügend Parkplätze vorhanden, sodass wir ganz oben parken können. Wir schnappen unseren Rucksack und machen uns auf den Weg.

Kapelle mit traumhaftem Ausblick

Friedenskirchlein am Stoderzinken auf 1998 m
Friedenskirchlein am Stoderzinken auf 1998 m

Als erste Station haben wir uns das Friedenskirchlein vorgenommen. Nach ca. 20 Minuten treffen wir an der Kapelle, die von Emil Ritter von Horstig d’Aubigny direkt am Felsen auf 1.998 m erbaut worden ist, ein. Wir sind allein und genießen die Stille und die Ausstrahlung dieses friedlichen Ortes, solange bis Catharina die Glocke entdeckt und diese mit vollem Einsatz zum Klingen bringt. Fast glauben wir, sie hat damit auch Peter Rosegger, den bekannten steirischen Volksdichter, an dessen Statue wir beim Aufstieg vorbeigekommen sind, aufgeweckt. Wir erinnern uns an die Tafel, die beim Denkmal steht mit seinem Zitat:

„Was soll ich schreiben, mir fällt nichts ein in diesen Bergen voll Sonnenschein, als schweigen und selig sein.“

Peter Rosegger Denkmal am Weg zum Stoderzinken
Peter Rosegger Denkmal am Weg zum Stoderzinken

 

Wir können ihm nur voll und ganz zustimmen.

Auf zum Gipfel des Stoderzinken (2.048 m)

Wir wandern das Stück bis zum Rossegger-Denkmal zurück und schalgen danach den Wandersteig in Richtung Gipfel ein. Dieser Steig ist ganz nach Catharina’s Geschmack, schmal, felsig und ein wenig abenteuerlich.

Nach ca. 45 Minuten kommen wir oben an. Der Ausblick auf das Ennstal ist beeindruckend. Wir genießen und staunen und tragen uns ins Gipfelbuch ein. Es ist das erste Mal, dass unsere „große Kleine“ unsere drei Namen einträgt und das mit voller Begeisterung!

Nützliche Infs: